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Ein Dauerfresser benötigt mehr als nur zwei Mahlzeiten:

Eine Heuraufe muss nicht nur groß sein, sie sollte auch gefüllt sein!

Pferde haben immer Appetit. Der kleine Magen der Pferde macht eine möglichst häufige Futteraufnahme in kleinen Portionen notwendig. Lange, über den Tag verteilte Freßzeiten sorgen für Beschäftigung und befriedigen das Kaubedürfnis. Dabei sollte das Pferd das Futter in seiner natürlichen Freßhaltung mit möglichst tiefem Kopf aufnehmen können.

Bei der Haltung einer größeren Herde ist außerdem darauf zu achten, dass das Futter individuell zugeteilt wird. Diese Anforderungen sind in einem Stall durch Menschen nicht zu leisten bzw. nicht zu bezahlen. Erst das Fütterungsprogramm einer computergesteuerten Futterzuteilung ermöglicht diese natürliche Art der Futteraufnahme. Man unterscheidet hier zwischen Kraftfutter- und Raufutteraufnahme, die möglichst an zwei getrennten Orten erfolgt.

Für die Raufutteraufnahme werden die Pferde in zwei Gruppen aufgeteilt. Pferde die eher schwerfutterig sind und daher ad libitum Heu fressen dürfen und solche deren Heu rationiert werden muss, damit Sie nicht aussehen, als ob sie schwanger wären.

Die erste Gruppe wird durch die Steuerung zu einer oder mehreren großen Heuraufen geleitet, die immer gefüllt sein sollten. dadurch, dass in der Nähe der Heus kein Wasser zu bekommen ist, werden die Pferde diesen Bereich immer wieder verlassen.

Die Pferdegruppe mit den rationierten Heuportionen bekommt das Heu über einen Einzeldosierer. Hier werden den Pferden Fresszeiten zugeteilt. So bekommt ein bsonders schnell fressender, leichtfutteriger Haflinger vielleicht nur die Hälfte der Fresszeit eines gemütlichen Kaltbluts, das zwar gut verwertet aber viel langsamer frisst. Dieses Zeitkontingent wird vom Computer über den Tag verteilt und ermöglicht so eine naturnahe Futterverteilung.

Im Kraftfutterstand versorgt der Computer die Pferde mit kleinen Portionen unterschiedlichster Futtersorten, denn der Verdauungstrakt kann insbesondere beim Kraftfutter immer nur kleine Mengen an Futter problemlos aufnehmen und umsetzen. Die Pferde werden dadurch auch für Koliken unempfindlicher.

Neben der täglichen, wenn möglich mehrmaligen Kontrolle durch den Stallbetreiber bietet die Computerfütterung die zusätzliche Kontrolle, ob alle Pferde ihre Ration bekommen haben. 

Weitere Vorteile die sich direkt oder indirekt aus dem Einsatz einer computergesteuerten Fütterung ergeben:

Für das Pferd

  • Die Pferde fühlen sich wohler und sind gesünder, da sie genug bewegt werden und das Futter in kleinen Portionen den ganzen Tag über zugeteilt bekommen.
  • Durch die häufige Fütterung ist der Futterneid der Pferde nicht mehr so groß, die Tiere sind weniger aggressiv.
  • Der „Bewegungsstall“ erfüllt die sozialen Bedürfnisse der Pferde. Deshalb gibt es kein „Koppen“, „Weben“ oder andere Untugenden mehr.

Für den Reiter

  • Wann immer er zum Reiten kommt, das Pferd hat keinen überfüllten Magen-Darm-Trakt und ist somit leistungsbereiter.
  • Das Pferd muss nicht mehr unbedingt täglich bewegt werden. Der Pferdebesitzer braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er am Besuch des Stalles gehindert wird.
  • Die Tierarztkosten als Folge von Haltungsmängeln werden spürbar gesenkt.

Für den Stallbetreiber

  • Die Futterkosten werden reduziert, da besser und wirkungsvoller verdaut wird.
  • Man spart Arbeitszeit da bei der Stallarbeit mehr Maschinen verwendet werden können. Zusätzlich kann man die Arbeitszeiten frei wählen, da die fixen Futterzeiten wegfallen.
  • Die Arbeit im Stall ist stressfreier, da die Pferde aufgrund der häufigen Fütterung ruhiger sind und nicht mehr nervös auf die Futterzuteilung warten.