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Tetanus (Wundstarrkrampf)

Der folgende Beitrag ist eine Kurzinfo mit den wichtigsten Fakten:

Der Erreger des Wundstarrkrampfes (Clostridium tetani) lebt immer in der Umgebung des Pferdes und ist in infektionstüchtigem Zustand ständig präsent. Die Schutzimpfung gegen den Wundstarrkrampf ist eine der wirkungsvollsten Schutzimpfungen in der Pferdemedizin, jedes Pferd sollte aufgrund der permanenten Infektionsgefahr gegen Tetanus schutzgeimpft sein. Diese Schutzimpfung ist die einzige vorbeugende Maßnahme, um das Pferd vor dem häufig tödlich verlaufenden Wundstarrkrampf zu schützen. Zur Schutzimpfung stehen Tetanustoxoidimpfstoffe als Monoimpfstoffe sowie in Kombination mit Influenzaimpfstoff zur Verfügung. Das Fohlen aus einer ordnungsgemäß gegen Tetanus geimpften Mutterstute erhält über deren Kolostrum Antikörper, die etwa bis zum 6. Lebensmonat persistieren und einen Immunschutz verleihen. Werden Fohlen im Alter des 6. Lebensmonates grundimmunisiert, reagieren sie mit einer Immunantwort, die Schutz über die Dauer eines weiteren Jahres verleiht. Für die Praxis leitet sich daraus die Empfehlung ab, dafür zu sorgen, daß Zuchtstuten über entsprechende Tetanuskolostralantikörper verfügen, d.h., daß sie ordnungsgemäß geimpft werden und daß mit dem Beginn der aktiven Immunisierung von Fohlen aus diesen Stuten bis zu deren 6. Lebensmonat zu warten ist. Das Intervall zwischen den beiden Impfungen der Grundimmunisierung bei Fohlen sollte dann etwa 10 Wochen betragen. Die erste Wiederholungsimpfung erfolgt ein Jahr nach dieser Grundimmunisierung, weitere Schutzimpfungen erfolgen in zweijährigem Intervall. Ein Einsatz von Kombinationsimpfstoffen, in denen Influenza und Tetanustoxoid gleichzeitig vorliegen, kann nur begrenzt empfohlen werden. Es handelt sich hierbei um unterschiedlich immunogene Impfantigene, die völlig unterschiedliche Impfintervalle bedingen. Bestenfalls können derartige Vakzinen zur Grundimmunisierung der Fohlen verwendet werden, danach kaum noch. Die Halbwertszeit des Antitetanustoxin im Organismus beträgt nach ordnungsgemäß durchgeführter Impfung 6 - 12 Jahre. Zu häufige Impfungen, wie sie in der Pferdepraxis bei Einsatz dieser Kombinationsimpfstoffe immer noch angetroffen werden, sind überflüssig und bergen nur das Risiko einer Sensibilisierung in sich (allergische Reaktionen auf den Impfstoff).

Autor: Prof. Dr. Dr. habil. Peter Thein in Gesellschaft für Pferdemedizin GPM Stand 04.2002