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Durchsaat einer Pferdeweide

Damit immer die richtigen Gräser wachsen, sollte von Zeit zu Zeit eine Nachsaat/Durchsaat erfolgen. Hier bieten sich spezielle Durchsaatmischungen für Pferdeweiden an, die nicht nur eiweißärmere Gräser sondern auch trittfestere Grasnarben erzeugen. Nähere Infos zu Samenmischungen findet man u.a. bei der DSV-Deutsche Saatveredlung
In den meisten Fällen reicht ein Bestandsergänzung mit bestimmten Sorten des Deutschen Weidelgrases aus. Anderen wertvollen Arten fehlt es an Konkurrenzkraft, sich gegen die Altnarbe durchzusetzen und im Bestand zu etablieren. Bei der Nachsaat ist grundsätzlich zwischen der eher vorbeugender Übersaat und der Nachsaat zur Behebung bereits vorhandener Narbenmängel zu unterscheiden.
Die Übersaat ist eine spezielle Form der Nachsaat. Man versteht darunter die jährliche Ausbringung kleinerer Saatgutmengen auf noch intakte Narben. Dadurch soll verhindert werden, dass nutzungsbedingte Bestandsverschlechterungen eintreten, die sonst mit größerem Aufwand repariert werden müssten. Die vorbeugende Übersaat lässt sich am einfachsten zusammen mit der Mineraldüngung erledigen. Dabei ist darauf zu achten, dass Gräsersaatgut nicht so weit fliegt wie Dünger. Der Streuer sollte daher auf halbe Menge eingestellt sein und es muss um die halbe Streubreite versetzt gefahren werden.
Auch verschiedene Striegel mit kombinierter Säeinrichtung oder auf dem Schneckenkornstreuer-Prinzip beruhende Geräte für den Heck oder Frontanbau eignen sich für derartige Übersaaten. Auf kleinen Koppeln kann die Übersaat natürlich auch mit der Hand vorgenommen werden.

Wenn Narbenschäden bereits eingetreten sind, ist eine selektive Unkrautbekämpfung in der Regel unumgänglich. Für die obligatorische nachfolgende Bestandsergänzung greift man auf Spezialgeräte zur Direktsaat zurück. Dabei ist zwischen verschiedenen Techniken zu unterscheiden. Geräte, die den Boden mit Scheiben oder Messern anritzen und das Saatgut in die entsprechenden Rillen ablegen, sind gut geeignet für die Verbesserung lückiger Narben. Dabei ist wichtig, dass das Saatgut nicht zu tief abgelegt und die Rille bei feuchtem Boden nicht zugeschmiert oder zugewalzt wird.

Weide die mit einer Schlitzsähmaschine bearbeitet wurde
Schlitzsähmaschine Detail
Das Arbeitsbild der Geräte ist sauber und die Altnarbe wird kaum geschädigt. Dies gilt auch für verfilzte Narben. Dort haben die Ritzgeräte allerdings den Nachteil, nicht genügend Platz für die Nachsaat zu schaffen. Die Konkurrenz der Altnarbe bleibt erhalten und der Nachsaaterfolg ist eingeschränkt. Für verfilzte Narben sind daher Geräte mit zapfwellen- oder bodengetriebenen rotierenden Messern besser geeignet. Sie schaffen Luft im Narbenfilz, verringern die Konkurrenz des Altbestandes und sorgen für bessere Ergebnisse in diesen Beständen.